Wie Sie verstecktes Einsparpotenzial durch Anpassung Ihrer Cloud-Infrastruktur aufdecken können

Alle Unternehmen planen ihre Budgets neu, um den Herausforderungen der aktuellen Wirtschaftskrise gerecht zu werden. Das IT-Management steht unter demselben Druck wie alle anderen Geschäftsbereiche: Die Verantwortlichen überdenken vereinbarte Ausgaben und bewerten Ressourcen neu. Dies führt dazu, dass viele IT- und Finanzteams FinOps-Praktiken zur Selbstfinanzierung von Kostensenkungen einsetzen.

Ein Bereich, in dem Teams dieses Einsparpotenzial finden können, ist die Cloud-Infrastruktur des Unternehmens. Cloud-Services bieten den Vorteil, dass Unternehmen sie sofort bereitstellen können, um neue Projekte zu entwickeln oder die nächste herausragende App zu testen. Allerdings werden sie oft falsch dimensioniert erworben.

Stellen Sie sich das Ganze so vor, wie Verbraucher die neueste Technologie kaufen. Wir sehen Werbung und Marken und denken: „Ich möchte die neueste Version!“ Denken wir jedoch auch darüber nach, ob wir die gesamte Rechenleistung auch tatsächlich nutzen werden?

Natürlich ist die Frage, in welchem Umfang Sie Ihr Handy nutzen, möglicherweise eine andere als die Situation, in der es die Effizienz eines Computing-Clusters zu beurteilen gilt. Sie können jedoch mögliche Einsparungen ermitteln, indem Sie Maßnahmen für das Cloud-Kostenmanagement ergreifen, die unter dem Motto „Rightsizing“ dem Ziel einer richtigen Dimensionierung folgen.

Nachstehend sind drei Schritte aufgeführt, die Sie ergreifen sollten, um sofortige Einsparmöglichkeiten bei den Cloud-Kosten zu ermitteln.

Schritt 1: Vergewissern Sie sich, dass Ihre Teams bei den jeweiligen Cloud-Services die richtigen Ressourcentypen verwenden.

Cloud-Services unterscheiden sich voneinander (z. B. Computing, Container, Speicher, Datenbanken, maschinelles Lernen). Bei Amazon Web Services (AWS) sind EC2-Instanzen verschiedener Typen und Größen beispielsweise mit unterschiedlichen Kosten pro Sekunde verbunden. Die allgemeine M-Klasse eignet sich für typische Workloads zu einem erschwinglichen Preis. Wenn Benutzer jedoch rechenintensive, speicherintensive oder GPU-orientierte Workloads benötigen, müssen sie für diese Services unterschiedliche Tarife abschließen.

Mit einer Cloud-Kostenmanagementplattform können Sie Ihre Tags und Zuweisungen genau betrachten, um zu sehen, welche Teams, Projekte oder Abteilungen hohe VM- oder Rechenkosten generieren. Analysieren Sie die Daten genau, um zu erfahren, welche Services sie nutzen. Stellen Sie die folgenden Fragen:

  • Sind diese Services für die jeweiligen Workloads geeignet?
  • Wie stark wird jede Maschine ausgelastet?
  • Können Workloads in derselben Instanz kombiniert werden?
  • Nutzen diese Teams den besten Tarif für die von ihnen gewählten Instanzen?

Profitipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie gut Ihre Teams ihre vorhandenen Services nutzen, kann Ihnen eine Cloud-Kostenmanagementplattform mithilfe von Datenanalysen einen besseren Überblick in dieser Frage verschaffen. Erfahren Sie, wie Cloudability mehrere Cloud-Kostendatenpunkte von mehreren Cloud-Anbietern kombiniert, sodass Ihre tatsächlichen Cloud-Kosten im Detail dargestellt werden.

Speicherservices machen ebenfalls einen Unterschied.

Das Speichern von Daten mag in der Theorie einfach erscheinen: Schreiben Sie das auf diese Festplatte, lesen Sie diesen Teil der Festplatte aus, wiederholen Sie den Vorgang. Die Auswahlmöglichkeiten bei Cloud-Speichern, ihren Geschwindigkeiten und Medien führt jedoch zu einer gewissen Komplexität. Computing-Lösungen wie EC2 bieten integrierten Speicherplatz, aber was ist, wenn Benutzer eine größere Speicherkapazität oder schnellere Festplattenlaufwerke wünschen? Nun, dann müssen sie eben mehr bezahlen. Es könnte sich lohnen, sich anzusehen, welche Art von Daten Ihre Teams speichern. Dann können Sie feststellen, ob es Möglichkeiten gibt, auf günstigere Speichertypen umzusteigen und so Einsparungen zu erzielen.

Während sich schnellere SSD- oder NVMe-Speichermodelle für Workloads anbieten, können Daten, die kaum abgerufen oder verwendet werden, in kostengünstigere „kalte“ Speicherlösungen verschoben werden. Diese Lösungen bieten in der Regel langfristig geringere Betriebskosten, verursachen jedoch möglicherweise Kosten, wenn die Daten aus der kalten Speicherung wieder in die Produktionssysteme übertragen werden müssen. Es sollte offensichtlich sein, dass es hier zwar wichtig ist, Einsparpotenzial zu identifizieren, aber dies darf nicht dazu führen, dass durch Kostensenkungen wichtige Datenspeicher gefährdet werden, auf die Produktionsanwendungen zugreifen müssen oder die für bestimmte Workloads wichtig sind.

Verwenden Sie eine Cloud-Kostenmanagementplattform, um Lese- und Schreibaktivitäten zu verwalten und einen Eindruck davon zu bekommen, wie viel der Speicher Ihre Teams tatsächlich in Ihrer Cloud-Infrastruktur kostet.

Jedes Unternehmen nutzt seine Cloud-Services auf unterschiedliche Weise.

Unterschiedliche Workloads und Services führen zu unterschiedlichen Formen der „Effizienz“. Dabei ist jedes Unternehmen einzigartig. Ohne Visualisierung dieser Auslastungsdaten können Sie nur schwer nachvollziehen, ob Ihre Teams alle Möglichkeiten der Services voll ausschöpfen.

Möglicherweise möchten Sie z. B. ein Rechencluster betrachten und prüfen, ob alle Funktionen jeder einzelnen Instanz genutzt werden. Nachstehend sind einige wichtige Fragen aufgeführt, die es zu beantworten gilt:

  • Wurden diese Instanzen in einem Zeitraum mit intensiver Auslastung eingerichtet und sind jetzt gelegentlich völlig ungenutzt?
  • Verfolgen Ihre Teams die Nutzung im Zeitverlauf nach, um festzustellen, wie viel Arbeit sie tatsächlich produzieren?

Dann bietet sich Ihnen eine Chance für Veränderungen und Einsparungen. Mithilfe einer Cloud-Kostenmanagementplattform können Ihre Technologieteams ermitteln, wo diese Verschwendung auftritt, und so bestimmen, welche Elemente sie entfernen oder neu dimensionieren müssen.

Schritt 2: Dimensionieren Sie bestehende Services nach Ihrem tatsächlichen Bedarf.

Innerhalb der verschiedenen Servicetypen gibt es auch viele Servicedimensionierungen innerhalb der jeweiligen Servicefamilien. Bei Teams mit großen Budgets oder erstmalig mit Cloud-Services arbeitenden Teams ist häufig zu beobachten, dass sie Services implementieren, um Projekte und Workloads zu realisieren, ohne Rücksicht darauf, ob diese Instanzen auch die richtige Größe aufweisen.

Ihre Teams könnten Einsparmöglichkeiten finden, indem sie sicherstellen, dass die Services in Ihrer Infrastruktur auch richtig dimensioniert sind. Dies bedeutet, dass Sie sich verschiedene Cloud-Services ansehen und feststellen müssen, wie viel Prozent davon de facto ausgelastet werden. Einige Unternehmen bevorzugen die Festlegung eines Auslastungsziels (z. B. 75 %), welches den Ingenieuren zeigt, dass die Auslastung hoch genug ist und trotzdem noch Raum für Workload-Spitzen bleibt.

Wenn die Auslastung eines Cloud-Services kontinuierlich zu niedrig liegt, bedeutet das nicht, dass der Service schlecht ist. Es könnte vielmehr bedeuten, dass Ihre Teams eine falsche Dimensionierung verwenden und Ihnen ein höherer Preis pro Sekunde in Rechnung gestellt wird. Eine Datenplattform, anhand derer Ihre Teams bestimmen können, welche prozentuale Auslastung als effizient gilt, kann die Ermittlung der richtigen Dimensionierung erheblich vereinfachen.

HINWEIS: Wenn Sie die Größe eines Cloud-Service ändern und dieser an eine Vereinbarung mit einem geringeren festen Tarif gekoppelt ist, z. B. AWS EC2-Instanzen und die entsprechenden reservierten Instanzen, sollten Sie sich darauf vorbereiten, diese RIs umzuwandeln oder zu verkaufen.

Vermeiden Sie fehleranfällige menschliche Entscheidungen.

Während kleinere Unternehmen ihre Cloud-Services vielleicht von Hand richtig dimensionieren können, ist die Lage in großen Unternehmen deutlich komplexer. Mit Hunderttausenden zu verwaltenden Services ist es eventuell unmöglich, die Cloud-Kosten und -Auslastung jeden Monat nachzuverfolgen.

Nutzen Sie stattdessen eine Cloud-Kostenmanagementplattform, um nicht nur alle Cloud-Services zu erfassen und zu verwalten, sondern auch Berichte zu erstellen, die Ihnen helfen, Services mit Anpassungsbedarf zu ermitteln. Dadurch vermeiden Sie nicht nur Rätselraten, sondern nutzen gleichzeitig echte Daten in ihrem zeitlichen Verlauf, damit Ihre Technologieteams verschiedene Baselines für die Servicenutzung bestimmen können.

Durch die Ermittlung dieser Baselines stellen Sie fest, welche Services effizient arbeiten und welche eine unzureichende Leistung aufweisen. Damit erhalten Sie auf einer Datengrundlage basierende Argumente, wenn Sie einschätzen, in welchen Bereichen des IT-Budgets Einsparungen erzielt werden könnten. Sie könnten jedoch auch feststellen, dass einige Services zu stark ausgelastet sind, was Chancen zur Reduzierung von Serviceausfällen (eine andere Art von Opportunitätskosten) eröffnet, indem Sie ausreichend Rechenleistung bereitstellen, damit diese Workloads bewältigt werden können.

Führende Cloud-Kostenmanagementplattformen verfügen über API-Funktionen, mit denen eine Verbindung zur Infrastruktur hergestellt und die Dimensionierung automatisiert wird. Dadurch werden riskante, fehleranfällige manuelle Prozesse überflüssig. Dies kann eine großartige langfristige Initiative für Ingenieure sein, sich an der Entwicklung programmgesteuerter Lösungen zur Größenanpassung zu beteiligen und gleichzeitig starke FinOps-Praktiken für das Unternehmen zu entwickeln.

Schritt 3: Ergreifen Sie einen datengesteuerten Ansatz hinsichtlich der Cloud-Elastizität.

Der Vorteil von Cloud-Services besteht darin, dass Sie immer neue Ressourcen zur Unterstützung bei erhöhten Arbeitslasten bereitstellen können. Wenn Teams vergessen, diese Ressourcen wieder zu deaktivieren, kommt es zu Überschüssen und Ineffizienzen. Erinnern Sie sich noch daran, als Ihre Eltern Ihnen nachriefen, weil Sie die Lichter angelassen oder die Kühlschranktür nicht wieder geschlossen hatten? Niemand mag Verschwendung.

Auch nicht bei Cloud-Services. Instanzen müssen nicht dauerhaft aktiv bleiben, wenn sie nicht verwendet werden. Diese Verwendung mit geringer Auslastung stellt eine Verschwendung dar. Eine manuelle Suche nach dieser Verschwendung kann eine echte Mammutaufgabe sein, insbesondere innerhalb einer riesigen, skalierten Cloud-Infrastruktur. Verlassen Sie sich stattdessen auf eine Datenanalyseplattform, die Ihre Teams bei der Identifizierung und Dimensionierung von Services unterstützt, um die Auslastung zu verbessern.

Auch die Quellen, aus denen Erkenntnisse gewonnen werden können, können überraschend sein. In einer gut getaggten Infrastruktur mit Cloud-Kostenmanagementplattform können Benutzer aus verschiedenen Teams oder sogar an verschiedenen Standorten „Zombie-Kosten“ erkennen, welche durch Services, die nicht rechtzeitig deaktiviert werden oder unbeaufsichtigt sind, entstehen. Indem Sie allen Teams den Zugriff auf Cloud-Kosten- und -Auslastungsdaten ermöglichen, können FinOps-Spezialisten neue Möglichkeiten finden, Kosten zu sparen, auf Anomalien zu reagieren und die Optimierung der Cloud-Kosten deutlicher anzusprechen.

FinOps-Experten überlassen die Arbeit der Analyse und Automatisierung mit Blick auf die richtige Dimensionierung den Maschinen, indem sie Grenzwerte für die Serviceauslastung festlegen, sodass diese weder unter- noch überschritten wird. Auf diese Weise können Teams proaktiv feststellen, ob ihre Infrastrukturen mehr (oder weniger) Services erfordern. Das ist weitaus besser, als zu viel dazuzukaufen und dann zu vergessen (was die Kosten pro Sekunde in die Höhe schnellen lässt).

Es gibt vielleicht mehr Möglichkeiten für Einsparungen, als Sie denken.

Workloads und Anwendungen in der Cloud, die tagtäglich von Tausenden von Benutzern verwendet werden, unterliegen wahrscheinlich gewissen Auslastungsschwankungen. Wenn Sie Möglichkeiten haben, diese im Zeitverlauf nachzuverfolgen, werden Sie Baselines und Durchschnittswerte der tatsächlichen Auslastung einzelner Services ermitteln können. Wenn diese Workloads das Potenzial Ihrer Cloud-Services kaum ausschöpfen, haben Sie möglicherweise Verschwendung zu verzeichnen.

Wenn Sie einen schlanken Betrieb realisieren und jeder Service gut ausgelastet ist, dann ist das großartig. Vielleicht finden Sie an anderer Stelle Einsparmöglichkeiten. (Wann haben Sie zum letzten Mal überprüft, wie gut Ihre Infrastruktur getaggt ist?)

Bevor die richtige Dimensionierung der Infrastruktur beginnen kann, vergewissern Sie sich, dass Ihre
IT- und Finanzteams über eine Cloud-Kostenmanagementplattform oder ein Tool verfügen, das ihnen dabei hilft, diese Daten zu interpretieren. Services wie Apptio Cloudability unterstützen die Erfassung von Cloud-Kosten und Auslastungsdaten. Diese werden von einer Analyse-Engine verarbeitet und in leicht verständlichen Dashboards und Berichten dargestellt. So schaffen sie eine gemeinsame Grundlage für alle Technologen, Finanzmitarbeiter oder Führungskräfte, um die Cloud-Kosten richtig nachzuvollziehen.

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